Herzblutkatastrophe I

Montag, 13. Mai 2013

Mein Gips-Färbe-Gieß-Experiment sollte ja eigentlich mein Beitrag zu Annettes Herzblutprojekt werden. Stattdessen war es eher eine mittlere, wenn bis jetzt auch sehr lustige Katastrophe. Vor ungefähr 10 Jahren habe ich in der Uni schon einmal Gips und Beton gegossen. Daran wollte ich nun anknüpfen, bin aber völlig blauäugig an die Sache herangegangen. Die grundlegenden Dinge, die dazu benötigt werden, hatte ich noch im Kopf: Eine Holzschalung als äußere Hülle, verschieden große Styrodurstücke, Dämmplattenteile und Knallfolie, um dem Gips eine bestimmte Form zu geben, Öl, um alles einzupinseln und das fertige Kunstwerk am Ende gut aus der Schalung lösen zu können und eben Gips oder Beton. Soweit so gut, doch wie so oft steckt der Fehler im Detail …



Eine Holzschalung ja, aber damals war sie in fünf einzelne Teile zerlegt, die wir zusammen und (wichtig!) auch wieder auseinander schrauben konnten. Dieses winzige Detail wurde im Laufe der Jahre scheinbar aus meinem Gedächtnis gelöscht, denn ich habe stattdessen einfach eine kleine Holzkiste verwendet, die den gehärteten Gips dann natürlich nicht mehr so einfach freigeben wollte.

Fehler Nummer zwei war meine überaus geniale Idee leere Cremedöschen als Formgeber zu verwenden - die Sache mit dem Styrodur hatte ich in dem Moment scheinbar auch vergessen. Aber hatte ich wirklich allen Ernstes geglaubt, die Döschen am Ende nur aufgrund des Öls wieder aus dem Gips heraus lösen zu können?! … Um ehrlich zu sein, ich hatte - nur machten die Döschen da natürlich nicht so ohne weiteres mit.

Zu allem Übel habe ich dann auch noch gedacht, ich könne das richtige Gips-Wasser-Mischverhältnis schätzen. Das führte am Ende dazu … mmhh … habt ihr schon mal Grießbrei mit mehr als 6 Esslöffeln Grieß auf 1 Liter Milch gekocht? So ähnlich fühlte ich mich beim Gips rühren, denn bereits beim Einfüllen in die Form ist die dickflüssige Masse hart geworden - schlauerweise hatte ich nämlich ohne es zu merken „schnellhärtenden Gips“ gekauft. Ich habe zwar noch an der Holzkiste gerüttelt, aber so recht geholfen hat es nicht.



Wenn in diesem Moment jemand an meinen Arbeitsplatz gekommen wäre, hätte er sicher die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, denn nicht nur ich war von oben bis unten schwarz (durch die Farbpigmente) und verklebt (durch die vielen Gipsspritzer), sondern mein ganzes Umfeld. Bevor ich die Spuren beseitigen konnte, musste ich dann aber doch erstmal unter die Dusche. Nach diesem Desaster, war das bitte nötig!



Heute morgen habe ich dann versucht den Gips aus der Schalung zu befreien - natürlich mit sehr mäßigem Erfolg. Mit roher Gewalt und einem kleinen Hammer gelang es mir schließlich aber doch. Die Freude darüber währte allerdings nicht lange, denn schon im nächsten Moment wurde mir bewusst, dass diese Gips-in-Kiste-Rütteltechnik im Grunde gar nicht geholfen hat: Überall waren Löcher und insgesamt sah das ganze Gebilde eher aus wie tiefgefrorene Sahnecreme.



Aber das Dusseltierchen wäre kein Dusseltierchen, wenn es nicht gleich eine rettende Idee gehabt hätte: Spachtelmasse! Die war mir in Unizeiten auch oft eine Hilfe. Deshalb bin ich nach Feierabend auch gleich noch in den Baumarkt, um mir eine Tube zu kaufen. Ich werde aus diesem missglückten Experiment ganz bestimmt noch ein richtiges Herzblutprojekt zaubern - lasst euch überrachen!

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